Zuletzt aktualisiert am Juni 20, 2022 by Ishaan
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Ingweröl, der gesunde Allrounder aus Asien, hilft bei verschiedenen körperlichen und seelischen Beschwerden. Obwohl vor einigen Jahren noch ziemlich unbekannt, hat sich Ingwer in der Küche, im Wellnessbereich und im medizinischen Bereich durchgesetzt.
Hier erfahren Sie alles über die Ingweröl Anwendung und Wirkung auf Haut und Haare, sowie die Nutzung als Hausmittel bei Erkältung und anderen körperlichen und seelischen Beschwerden. Erfahren Sie, wie man Ingweröl selbst machen kann.
Ingwer ( Zingiber officinale oder Immerwurzel ) ist eine bis zu 150 cm hohe, krautige Pflanze, die vor allem in den Tropen und Subtropen Indiens, Chinas, Sri Lankas und Japans wächst. Seit dem neunten Jahrhundert ist die Pflanze auch in Deutschland und Frankreich bekannt. Sie bildet unter der Erde einen weit verzweigten Wurzelstock, aus dem Ingweröl gewonnen wird.
85 % der Wurzel bestehen aus Wasser. Der hohe Anteil an Vitaminen B und C, sowie an Mineralstoffen und Spurenelementen, wie Kupfer, Mangan, Zink und Eisen, wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus.
Die ätherischen Öle Zingiberen, Cineol, Borneol und Farnesen verleihen der Wurzel den typischen Geruch und die gelbliche Farbe. Harzsäuren und Gingerol geben der Ingwerwurzel die typische aromatisch- würzige Schärfe.
Wegen des hohen Gehalts an Flavonoiden und weiteren Scharfstoffen zählt der Ingwer zu den Superknollen. Im Ingweröl werden die Inhaltsstoffe konzentriert und die Aufnahme durch den Körper, besonders durch Haut und Haare, erleichtert.
Das reine Öl der Ingwerknolle eignet sich sowohl zur inneren Anwendung als auch zur äußeren Anwendung auf Haut und Haare. Bewährte Anwendungen im Überblick:
Ingwer kann als Tee zur Bekämpfung von Übelkeit und zur Reduzierung der Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie eingesetzt werden. Für den Ingwertee wird die Knolle einfach in Scheiben oder Würfel geschnitten und mit heißem Wasser übergossen.
Am besten entfaltet der Ingwertee seine gesunde Wirkung zusammen mit Honig oder Zitrone. Diese verleihen dem heilenden Tee zusätzlichen Geschmack.
Als Ingwer-Shot steigert die Superknolle die Vitalität und Energie und regt den Kreislauf an. Die Anwendung als Küchengewürz gibt Ingwer den Speisen eine natürliche Schärfe. Die zu Ingwerpulver gemahlene Wurzel wärmt innerlich und vertreibt Fieber und Erkältungen.
Das süß-scharf schmeckende und aromatisch riechende Ingweröl kann äußerlich und innerlich angwendet werden.
Ingweröl regt die Tätigkeit der Nervenzellen im Gehirn an. Die Konzentrationsfähigkeit und die Denkleistung werden gesteigert. Chronische Müdigkeit wird verringert. Durch Aufhellung der Stimmung und eine gesteigerte Ausschüttung von Serotonin und Dopamin werden depressiver Verstimmungen verringert.
1. Körperliche Wirkungen bei innerer Anwendung
Für die innerliche Anwendung sollten einige Tropfen des reinen Ingweröls zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden.
Bei der Trocknung der Ingwerwurzel entsteh Shogaol. Diese Substanz bekämpft aktiv die Tumorzellen. Gesunde Zellen mit einer geringeren Teilungsrate werden nicht beeinflusst. Ingweröl kann bei Brustkrebs, Hautkrebs und Leberkrebs eingenommen werden.
Das ätherische Öl Gingerol verhindert die Aufnahme von Sauerstoff, die Zellatmung kann nicht mehr ungestört stattfinden. Die Tumorzelle stirbt ab. Bei Leberkrebs und Hodenkrebs wird die Bildung von Metastasen, Tochtergeschwülsten durch Verbreitung von Krebszellen, verhindert.
Ingweröl wirkt krampflösend und entspannend auf den Verdauungstrakt. Zingiberen und Zingiberol regen die Bildung von Galle an und fördern die Verdauung von Eiweiß. Der Nahrungsbrei wird schneller in den Darm transportiert, die Überlastung des Magens wird verringert.
Ingweröl senkt die Produktion von Magensaft und beruhigt die Magenschleimhaut. Der PH- Wert des Magens entspricht wieder dem physiologischen Wert. Das Gefühl der Übelkeit wird verringert, das Erbrechen gestoppt.
Auch während einer Schwangerschaft kann Ingweröl gegen die morgendliche Übelkeit, die durch eine Hormonumstellung verursacht wird, angewendet werden. Der Verlauf der Schwangerschaft und der Embryo werden nicht negativ beeinflusst.
Bei einem Reizdarmsyndrom reagiert der Darm sensibel auf die Zufuhr bestimmter Nahrungsbestandteile. Blähungen, immer wieder auftretende Durchfälle und starke Bauchschmerzen treten auf. Ingweröl hemmt die Neurotransmitter, die eine Kontraktion der Darmmuskulatur verursachen. Nach der Einnahme von Ingweröl treten keine krampfartigen Darmbeschwerden mehr auf.
Ingweröl als Hilfe bei Regelbeschwerden
Zur Zeit des Eisprungs und während der monatlichen Blutung können Krämpfe im unteren Bauchraum auftreten. Ingweröl wirkt krampflösend auf die glatte Muskulatur. Die mit der Regelblutung verbundenen Schmerzen treten nicht mehr auf.
Die ätherischen Öle und Flavonoide des Ingweröls enthalten Antioxidantien. Das Öl verhindert die Produktion entzündungsfördernder Stoffe. Die Entzündungen breiten sich nicht weiter aus, sondern heilen ab, bevor diese in einen chronischen Zustand übergehen.
Ingweröl ist gesund und hilft bei vielen Beschwerden. Ingweröl selbst machen ist einfach
Ingweröl kann bei Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen durch Arthrose und Zahnschmerzen eingesetzt werden. Gleichzeit bewirkt das Öl eine Abschwellung des Gewebes im entzündeten Bereich. Die Zellen können durch die verbesserte Durchblutung wieder gut mit Sauerstoff versorgt werden. Es bilden sich weniger freie Radikale.
Auch bei Gelenken, die aufgrund einer rheumatischen Erkrankung geschwollen sind, bildet sich die Schwellung rasch zurück. Schadstoffe und andere entzündungsauslösende Stoffe werden schneller ausgeschieden. Durch die verbesserte Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gelenkknorpels treten weniger Spätschäden auf.
Ingweröl regt die Ausscheidungsfunktion der Niere an. Durch die antiseptische Wirkung werden vermehrt Giftstoffe (Stoffwechselendprodukte) aus dem Körper ausgeschieden. Die Darmtätigkeit wird reguliert.
Zurückbleibende Reste des Nahrungsbreis verstopfen nicht die Darmschleimhaut. Wichtige Nährstoffe und Vitalstoffe können leichter aufgenommen werden.
Das Öl wirkt nicht nur antibakteriell, sondern auch antiviral. Die Bildung von Phagozyten (Fresszellen) wird verhindert, das Immunsystem wird entlastet. Bei regelmäßiger Einnahme von Ingweröl ist das Immunsystem gegen Erkältungen und Grippe besser gewappnet.
2. Körperliche Wirkungen bei äusserer Anwendung
Für die äußerliche Anwendung werden einige Tropfen des Ingweröls pur oder mit Jojobaöl gemischt direkt auf die Haut aufgetragen.
Wird das Öl direkt in die Kopfhaut einmassiert, steigert dieses die Durchblutung. Die Haarfollikel werden besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und bleiben länger vital. Die gestärkten Haarwurzeln produzieren gesunde, kräftige, lebensfähige Haare. Der Haarausfall wird vermindert oder sogar gestoppt.
Das Öl wird direkt auf die gereinigte Haut aufgetragen. Durch den hohen Gehalt an Antioxidantien wirkt es entzündungshemmend. Pickel heilen ab. Es entstehen keine Aknenarben. Gleichzeitig wird die Neubildung von Hautzellen gefördert.
Die Haut erhält durch die verbesserte Durchblutung wieder ein glattes, gesundes Erscheinungsbild. Ingweröl zieht rasch in die Haut ein und verstopft nicht die Poren.
Ingweröl kann auch bei Schuppenflechte eingesetzt werden. Die Ausbreitung der entzündeten, verhornten Hautstellen wird verhindert.
Durch die bessere Versorgung der Hautzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff bleiben diese länger vital. Abgestorbene Zellen werden schneller erneuert. Das Kollagengerüst wird nicht abgebaut. Die kollagenen Fasern verhärten nicht durch Einlagerung von Zuckern. Die Entstehung von Falten wird verzögert, kleinere Mimikfältchen bilden sich wieder zurück.
Das Öl wirkt antibakteriell. Unangenehmer Geruch im Bereich der Achseln oder Füße entsteht vor allem durch Bakterien, die Schweiß zersetzen. Ingweröl tötet die Bakterien ab. Es tritt kein unangenehmer Schweißgeruch mehr auf.
Da Ingweröl die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen nicht verschließt, entzünden sich diese nicht. Damit ist das Öl des Ingwer eine natürliche Alternative zu aggressiven Deos mit Aluminium.
Besteht eine Allergie gegen Ingwer, können bei dem Kontakt mit Ingweröl Hautreaktionen auftreten. Es entstehen juckende Pusteln und Knötchen, oder Schwellungen der Nasenschleimhaut mit Niesen. Eine Kreuzallergie zu Beifuß oder Sellerie ist möglich. Allergien gegen Ingweröl treten nur sehr selten auf.
Nebenwirkungen werden nach der Einnahme von Ingweröl nur selten beobachtet. Die Einnahme sollte allerdings vor Operationen vermieden werden, da das Öl die Blutgerinnung verringert.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Ingweröl kann die Wirkung von NSAID (non-steroidal anti-inflammatory drugs) verstärkt werden. Im Deutschen auch als NSAR ( nichtsteroidalen Antirheumatika ) bezeichnet, sind das entzündungshemmende ( antiphlogistische ) Schmerzmittel.
Ingweröl wird durch Dampfdestillation aus klein geschnittenen Wurzelstücken gewonnen. Um das restliche Wasser zu entfernen, wird ein zweiter Destillationsvorgang angeschlossen. Aus 25 kg Ingwerwurzel kann ein Liter Ingweröl gewonnen werden.
Reines Ingweröl lässt sich auch ohne Destillator selbst machen. Durch aufkochen und Absieben kann der Destillationsvorgang nachgeahmt werden.
Bei Ingweröl als Haarkur empfiehlt sich die Verwendung von Kokosöl neben des Olivenöls oder Jojobaöls. Der restliche Vorgang der Herstellung bleibt gleich.